Den Papst sehen, die großen Kirchen Roms bestaunen, die Schätze der ewigen Stadt erkunden, die besten Eisdielen testen, das Kartriduum in Gemeinschaft verbringen und die Ostermesse auf dem Petersplatz mitfeiern – das war das Ziel der Romreise. Die 140 Jugendlichen erlebten aber noch viel mehr! Begleiten wurden sie von P. Raphael Ballestrem LC, P. Klaus Einsle LC, P. Michael Hemm LC, P. Leonhard Maier LC, P. Fergus O'Caroll und Berndette Ballestrem, sowie weiteren erwachsenen Betreuern.
Ohne Hoffnung kann man nicht leben
„Wo ist meine Hoffnung?“ Mit dieser Frage starte der Papst die Generalaudienz am Mittwoch. Die Teilnehmer der Romfahrt waren ganz vorne dabei. „Heute blicken wir auf den Baum des Kreuzes, damit in uns Hoffnung keimt: dass wir von der Traurigkeit geheilt werden. Als ich in den Straßen in der anderen Diözese herumging, gefiel es mir, den Blick der Menschen zu beobachten. Wie viele traurige Blicke! Traurige Menschen, Menschen, die mit sich selbst redeten, Menschen, die nur mit dem Handy rumliefen, aber ohne Frieden, ohne Hoffnung. Und wo ist deine Hoffnung heute?”
Wir brauchen Einfachheit
„Gott entblößt“, führte Papst Franziskus weiter aus, „aber diese Demütigung ist der Weg zur Erlösung. Wir kleiden uns mit Äußerlichkeiten, die wir suchen und pflegen, mit Masken, um uns zu tarnen und uns besser zu zeigen, als wir sind. Aber auf diese Weise finden wir keinen Frieden. Daher ist es nötig, dass wir zurück zum Herzen, zum Wesentlichen gehen, zu einem einfachen Leben, befreit von vielen unnützen Dingen, die die Hoffnung ersetzen. Heute, wo alles komplex ist und wir Gefahr laufen, den Faden zu verlieren, brauchen wir Einfachheit, um den Wert der Nüchternheit, des Verzichts, der Reinigung dessen, was das Herz verschmutzt und uns traurig macht, wiederzuentdecken.“
Runter von der Couch!
Anhand des Beispiels des amerikanischen Sportlers und Autors David Goggins erklärte P. Klaus Einsle LC den älteren der Jugendlichen in einem Impuls, was es bedeutet, das Leben in die Hand zu nehmen und seine Talente zu entfalten. „Wenn wir in dieser Welt etwas verändern wollen und als Glieder der Kirche anderen die Schönheit des Glaubens zeigen wollen, müssen wir lernen, uns anzustrengen, uns zu überwinden und Schwierigkeiten zu überstehen. Also: Runter von der Coach, rein in das Abenteuer!“
David Goggins ist ein amerikanischer Ultramarathonläufer, Ultra-Distanz-Radfahrer, Triathlet, Redner und Autor. Goggins sammelt unter anderem mit Langstreckenläufen Geld für die Special Operations Warrior Foundation. Diese Stiftung vergibt College-Stipendien und Zuschüsse an die Kinder von gefallenen Special-Operations-Soldaten.
Dornenkrone und Kreuz
Das Triduum begann für die Jugendlichen mit einem Einkehrtag am Karfreitag. Besonders beeindruckend war auch der Besuch der Ausstellung über das Grabtuch von Turin. „Am Karfreitag zu sehen, wie die Dornenkrone und die Folterinstrumente ausgesehen haben, und die Anzahl der Wunden auf dem Körper von Jesus zu sehen, hat das Geschehen des Tages für alle sehr greifbar gemacht“, erzählte P. Raphael Ballestrem LC.
Am Karsamstag ging es für die Teilnehmer nach Santa Croce di Gerusalemme und zur Scala Santa. Hier sahen sie einen Balken des Kreuzes, einen Teil des INRI-Schildes, sowie Nägel und Dornen. Die Karliturgien feierten die jungen Leute mit der Gemeinschaft des Studienkollegs der Legionäre Christi in Rom. Die gemeinsamen liturgischen Feiern waren eine Hilfe, diese Tage besonders intensiv zu erleben.
Das Highlight war die Ostermesse am Sonntag auf dem Petersplatz. „Unsere Plätze waren wieder sehr weit vorne, wir durften in den Bereich, der normalerweise den Kardinälen vorbehalten ist“, war P. Leonhard Maier LC begeistert. „Mit tausenden Menschen die Auferstehung Jesu auf dem Petersplatz zu feiern, war sehr ergreifend.“
Tief hinunter und hoch hinaus
Die Aktivitäten waren vielfältig: Besuch des Petersdoms und Besteigung der Kuppel, Besuch der Domitilla Katakomben mit Feier der hl. Messe. „In den Domitilla Katakomben wurden Christen und Märtyrer beerdigt. Ihre Entschiedenheit und ihr Zeugnis können uns ermutigen, unseren Glauben und unsere Überzeugungen nicht zu verstecken“, motivierte P. Raphael die Jugendlichen. Die Teilnehmer besichtigten Rom in Kleingruppen, wer wollte ging auch in auch in die vatikanischen Museen. Täglicher Sport und ein Ausflug ans Meer nach Ostia durfte auch nicht fehlen.
Streetfaith
Einer Tradition der Legionäre Christi in Rom folgend, beteiligten sich die Jugendlichen auch am sogenannten Streetfaith. Vor einer kleinen Kirche in der Nähe der Spanischen Treppe sprachen sie Passanten an, luden sie ein mit in die Kirche zu kommen, vor dem Allerheiligsten zu beten, mit zu singen und Gebetsanliegen zu deponieren. Die Jugendlichen aus Bayern sorgten für die musikalische Untermalung.
Rückmeldungen der Teilnehmer
Florian: „Die Gründonnerstagsmesse war für mich sehr beeindruckend, besonders die anschließende Prozession durch den Garten des Hauses zum Aufbewahrungsort. Ich musste daran denken, wie Jesus nach dem letzten Abendmahl nach Getsemani gegangen ist. Wieviel Trost er wohl brauchte!“
Karl: „Ich war froh, dass die Betreuer so viel Zeit für uns hatten. Dadurch konnten wir diese intensiven Tage so viel besser aufnehmen und miterleben.“
Emanuel: „Die Anbetung in der Nacht auf den Karfreitag war für mich sehr berührend. Wir waren nur wenige Personen. Mit Jesus fast alleine zu sein, war für mich besonders.“
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