Schon am ersten Tag überraschte die Jungs ein Ausflug ins Grüne. Aufgeteilt in kleine Teams stiegen sie an verschiedenen Orten aus dem Auto und mussten mit einer einfachen Karte einen Aussichtspunkt erreichen. Mit einer großen Portion Abenteuerlust und einem geschulten Orientierungssinn kamen sie nach wenigen Stunden ans Ziel.
Was ist dein Ziel?
Bereits im Vorfeld hatte P. Raphael Ballestrem LC ihnen die wichtigsten Hilfsmittel für jedes Abenteuer erläutert. Ausgehend von den Abenteuern der „The Real Life Guys“, (ein deutscher YouTube-Kanal, der von den Zwillingsbrüdern Philipp und Johannes Mickenbecker gegründet wurde. Sie wurden vor allem durch ihre außergewöhnlichen DIY-Projekte und Experimente bekannt, die oft technische und kreative Herausforderungen beinhalten. Philipp verstarb 2021 nach seiner Krebsdiagnose, sein Bruder betreut den Kanal weiter), die gerade die Wüste in Tunesien mit ihren umgebauten Trucks durchquerten, legte er ihnen nahe, was sie für das Abenteuer des Lebens brauchen: „Abenteuer entstehen immer dann, wenn du ein Ziel hast. „The Real Life Guys“ wollen mit ihren Fahrzeugen die andere Seite der Wüste erreichen. Als Christen ist es unser größtes Ziel, in den Himmel zu kommen und möglichst viele Menschen dorthin mitzubringen. Dafür brauchen wir gute Freunde. Wir müssen uns viele Fähigkeiten und Tugenden aneignen. Und die Kraft für all das schöpfen wir aus unserer Freundschaft mit Jesus.“
Kreativität und reines Herz
Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass das nächste Abenteuer schon kurz bevorstand. Der Küchenofen, mit dem die vorgekochten Mahlzeiten erhitzt werden sollten, hatte seinen Dienst quittiert. Das war die einzige Möglichkeit, die vorbereiteten Mahlzeiten der nächsten Tage aufzuwärmen. So begaben sich die Jungs auf die Suche nach Hilfe in der Nachbarschaft. Wer könnte wohl ein paar Formen Lasagne aufwärmen? Die Überraschung war groß, als sie auf Herrn Maus stießen, einen Mann im 90. Lebensjahr, der die bekannte Handelskette OBI gegründet hatte. Zwar konnte er die Ofennot nur bedingt lindern, allerdings fand er große Freude an der Abenteuerlust der aufgeweckten Jungs.
Kurzerhand entschied er sich, sie am kommenden Tag für einen kleinen Vortrag zu besuchen und seine Lebenserfahrung zu teilen. „Ich wollte einen Baumarkt eröffnen, in dem man einfach alles für das eigene Zuhause findet: Holz, Fließen, Maschinen, Badezimmerartikel, Wandfarben, etc. So viele Menschen haben mir gesagt, dass das nicht geht. Und ich habe es trotzdem gemacht! Wenn ihr eine kreative Idee habt, die diese Welt besser macht, lasst euch nicht entmutigen und setzt sie um!“ Herr Maus ermutige die Jungs, die menschlichen Tugenden zu üben. Einmal hatte er einen Filialleiter kurzerhand entlassen müssen, weil dieser ständig zu spät kam und außerdem unehrlich war. „Schaut, wo eure Stärken liegen! Das hilft euch, einen Beruf zu wählen, in dem ihr Freude findet. Das gibt eurem Leben einen Sinn!“, motivierte er die jungen Zuhörer.
Die Jugendlichen platzten fast vor Freude, als Herr Maus sie spontan einlud, den nächstgelegenen OBI-Baumarkt mit ihm zu besuchen. Bei einer abwechslungsreichen Runde durch die Abteilungen erklärte er ihnen Werkzeuge und Haushaltsartikel. „Was ist das? Richtig – ein Hochdruckreiniger. Der ist sehr nützlich, um Flächen zu reinigen. Vergesst nicht, dass wir vor allem auch ein reines Herz brauchen!“. Zum Abschied schenkte er jedem Teilnehmer als Erinnerung an die herzliche Begegnung den bekannten OBI-Biber als Stofftier.
Kletterwald und Fackelwanderung
Welche anderen Abenteuer erlebten die Teilnehmer? Gemeinsam übten sie sich im Holzhacken. Ein kräftiges Lagerfeuer wärmte sie, als sie eine Nacht im Freien schliefen. Zahlreiche sportliche Aktivitäten sorgten für eine abwechslungsreiche Zeit. Einen Nachmittag tobten die jungen Teilnehmer im Schwimmbad. Gemeinsam besuchten sie einen nahegelegenen Kletterwald, in dem einige von ihnen ihre Höhenangst besiegten. Bei Fußball und anderen spielen schlossen sie untereinander neue Freundschaften. Ein besonderes Highlight war die Fackelwanderung. Im schwachen Schein der Fackeln war es herausfordernd, den matschigen Weg voller Pfützen zu meistern. Und nicht zuletzt: Beim Anbetungsabend verbrachte jeder Teilnehmer 20 Minuten alleine vor Jesus in der Eucharistie.
Nicht entmutigen lassen!
Nach einem gemütlichen Grillabend mit saftigen Steaks ließen sie die letzten Tage Revue passieren: „Ich habe gelernt, dass ich meine kreativen Ideen umsetzen soll und mich nicht durch andere entmutigen lassen darf“, resümierte Johannes. Philipp erzählte: „Ich habe in diesen Tagen erfahren, wie wertvoll gute Freunde sind“. „Mir hat das Treffen mit Herrn Maus am besten gefallen, weil er so viel Weisheit mit uns geteilt hat“, sagte Johannes L. Und ein weiterer Jugendlicher erklärte: „In der Anbetung habe ich gespürt, dass es keinen besseren Freund als Jesus gibt!“.
P. Raphael fasste seine Erfahrung der vergangenen Tage so zusammen: „Ich bin nicht auf Häuser mit kaputten Öfen erpicht. Aber ich brenne dafür, dass junge Menschen Inspiration und Motivation für ihr Leben erhalten. Dass sie spüren, dass ihr Leben einen Sinn hat und dass sie wertvolle Talente haben. Dass sich die Freundschaft mit Jesus lohnt. Genau das ist in diesem Camp passiert. Zum Teil anders als geplant. Aber besser. Eine Freude!“.
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