Rom, die ewige Stadt, das Zentrum der Katholischen Kirche. Drei Pilgergruppen des Regnum Christi machten sich am 11. April auf den Weg: 35 Mädchen aus Deutschland und Österreich unter der Leitung von Bernadette Ballestrem, rund 75 Jungen aus Deutschland unter der Leitung von P. Raphael Ballestrem LC und etwa 80 Jungen aus Österreich unter der Leitung von P. Leonhard Maier LC. Untergebracht waren die jungen Pilger im Internationalen Studienkolleg der Legionäre Christi in Rom.
Du bist Petrus!
Gleich am ersten Tag richteten die Jugendlichen den Blick auf die Anfänge der Kirche. Die gemeinsame hl. Messe im Petersdom, der Besuch des Petrusgrabs und die Besteigung der Kuppel des Doms mit der prachtvollen Aussicht über Rom beeindruckte. „Vielleicht fragt ihr euch, ob das Christentum überhaupt eine Zukunft hat. Das Petrusgrab erinnert uns: Die Kirche begann mit ein paar Fischern. Es ist kein Problem, wenn wir wenige sind. Es kommt mehr darauf an, dass wir authentisch sind!“, bestärkte P. Martin Baranowski LC die Teilnehmer in seiner Predigt. „Sehr beeindruckend zu wissen, dass hier Petrus begraben ist. Er war ein einfacher Fischer und hatte keine besondere Bildung. Aber er hatte ein brennendes Herz. Deswegen hat er vielen Menschen den Glauben gebracht“, zeigte sich eine Teilnehmerin begeistert.
Begegnung mit dem Papst
Zur Romreise eines Katholiken gehört der Besuch der Generalaudienz am Mittwoch. Auch die Pilgergruppe des Regnum Christi nahm daran teil. In seiner Ansprache wies der Papst auf die Dringlichkeit des Friedens hin: „Der Friede des Herrn kommt auf dem Weg der Sanftmut, auf dem Weg des Kreuzes. Christus nimmt alles Schlechte, unsere Sünde und unseren Tod, auf sich. Sein Friede ist nicht Ergebnis von Kompromissen, sondern Frucht der liebenden Hingabe seiner selbst. Mit dieser Art von Frieden haben wir Menschen unsere Schwierigkeiten. Die Menge, die Jesus erst zujubelt, ist dieselbe, die später schreit: Kreuzige ihn!“ Die Waffen des Evangeliums seien das Gebet, die Zärtlichkeit, die Vergebung und die Nächstenliebe, die keinen Lohn erwartet. So käme Gottes Frieden in die Welt. „Jeder Krieg ist deshalb unvereinbar mit dem Weg, den der Herr uns vorausgegangen ist und dem zu folgen er uns einlädt, wenn er am Ostermorgen den Seinen gleich zweimal zuruft: Friede sei mit euch!“
Die Generalaudienz wird bei einigen Teilnehmern länger in Erinnerung bleiben, denn „ein paar Jungs konnten den Papst persönlich grüßen. Dabei haben sie auch ein Plakat mit folgendem Text übergeben: Heiliger Vater, wir beten für Sie. Der Papst hat es aufmerksam angeschaut und entgegengenommen“, freute sich P. Raphael. Ein Junge erzählte später: „Heute ist für mich ein großer Wunsch erfüllt worden: Ich konnte dem Papst die Hand geben. Er ist ja der Stellvertreter Christi auf Erden!“
Bleibet hier und wachet mit mir!
Die jungen Pilger erlebten das Ostertriduum im Internationalen Studienkolleg der Legionäre Christi in Rom. Nach der Gründonnerstagsliturgie zogen sie mit Liedern und Gebeten und Jesus in der Eucharistie vor die Kirche zum Aufbahrungsort. Die Jugendlichen hatten die ganze Nacht die Möglichkeit zu beten und Jesus in Getsemani zu begleiten. Der Karfreitag beeindruckte die Jugendlichen aufs Neue. Beim Besuch von Santa Croce in Gerusalemme besichtigten sie besondere Reliquien: Teile des Kreuzes Christi, Dornen seiner Krone, einen Nagel und das Schild, das Pilatus anfertigen ließ. „Die Ereignisse des Karfreitags und die Passionsgeschichte wurden für die Teilnehmer so richtig greifbar“, erzählte P. Raphael.
Nach dem Kreuzweg mit dem Papst im Kolosseum ging es zurück ins Studienkolleg, wo sie die Karfreitagspassion und Osternacht feierten. „So eindrücklich habe ich die Kartage noch nie erlebt. Wir konnten ganz nah bei Jesus sein. Irgendwie waren wir dabei!“, freute sich Josef (13).
Erleben einer großen Gemeinschaft
Nicht nur während der Generalaudienz, auch bei der Ostermesse auf dem Petersplatz erfuhren die Teilnehmer, dass es viele junge Leute gibt, die die Freundschaft mit Jesus im Herzen tragen. Die Pilgergruppe war von lebhaften Jugendlichen aus vielen Ländern umgeben. „Es war so ermutigend für mich, viele junge Menschen zu treffen, die auch glauben!“, berichtete Cosima (16) am Ende der Romfahrt.
Ein weiteres Highlight war das Treffen mit P. John Connor LC, dem Generaldirektor der Legionäre Christi. Er nahm sich extra Zeit für die Gruppe aus Deutschland, die er sogar auf Deutsch ansprach. P. John hatte sein Noviziat von 1991 bis 1993 in Deutschland (damals in Roetgen, Eifel) absolviert und im Aachener Dom seine erste Profess abgelegt.
Auch Sightseeing muss sein
Neben dem Besuch der Feierlichkeiten zum Triduum Paschale gab es so einiges zu sehen. In den Domitilla-Katakomben erfuhren die jungen Pilger, dass an den Gräbern keine Namenschilder angebracht waren: „Wisst ihr warum?“, fragte P. Raphael, „weil die Menschen eine sehr große Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben hatten! Diese Hoffnung ist inspirierend.“
Während einer „Stadtralley“ lernten die Teilnehmer andere wichtige Orte in Rom kennen: das Kolosseum, den Circus Maximus, den Trevibrunnen, die Spanische Treppe, die Piazza Navona, das Pantheon und etliches mehr.
In der Basilika Sankt Paul vor den Mauern bewunderten die Jugendlichen die Bilderreihe sämtlicher Päpste. „Sie haben zusammen mit vielen anderen Menschen den Glauben durch die Jahrhunderte hindurch weitergegeben. Wir kennen Jesus heute deshalb, weil auch uns jemand von ihm erzählt hat: unsere Eltern, ein Priester oder Freunde“, erklärte P. Martin Baranowski LC. „Jetzt sind wir an der Reihe, Zeugen zu sein. Ladet andere ein, Freunde von Jesus zu sein. Lasst uns zusammen eine bessere Welt aufbauen!“, ermutigte er die Jugendlichen. „Ich habe erfahren, dass Jesus lebt. Davon werde ich lange zehren”, fasst Anna (15) die Tage in Rom zusammen.
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