Die Bedeutung des Lebens
Gott hat uns geschaffen, damit wir in Gemeinschaft mit ihm leben, ihn kennen, ihn lieben, ihm dienen und in dieser Weise die Fülle des Lebens erfahren, die er uns geben möchte. Der Katechismus drückt dies folgendermaßen aus: Der Mensch ist dazu geschaffen, in Gemeinschaft mit Gott zu leben, in dem er sein Glück findet (KKK, Nr. 45)
Was ist falsch gelaufen?
Die Erbsünde unserer ersten Eltern hat die Gemeinschaft mit Gott zerstört. Sie machte seinen Plan für unser Leben zunichte und ließ uns zurück, unfähig, unser Ziel zu erreichen, wofür wir geschaffen wurden.
Gott kommt zur Rettung
Als Antwort auf unsere tragische Situation hat Gott uns seinen Sohn gesandt, die zweite Person der Heiligen Dreifaltigkeit, damit dieser einer von uns wird und dadurch aufheben kann, was Sünde uns angetan hat. Durch eine persönliche Freundschaft mit Christus (im Stand der Gnade) kann jeder von uns die Vertrautheit mit Gott zurückerlangen und somit folglich das höchste Ziel, für das wir geschaffen wurden, erreichen.
Nichts anderes wird unser Herz zufrieden stellen, nicht Geld, nicht Ruhm, nicht Macht, nicht Vergnügungen. Wie der heilige Augustinus es ausdrückte und auch der Katechismus uns erinnert: Auf dich hin hast du uns geschaffen und unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir (Bekenntnisse, Buch 1; KKK, Nr. 30).
Was kommt als Nächstes?
Die entscheidende Aufgabe eines jeden menschlichen Lebens besteht somit im Kennen, Lieben und Nachfolgen von Jesus Christus: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Joh 14,6). Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10).
Christus hat seine Kirche eingesetzt, um diese Freundschaft zwischen ihm und jeder Person, zwischen ihm und allen Menschen und unter allen Völkern in ihm zu fördern.
Näher zu Christus kommen
Unser christliches Leben ist ein Pilgerweg, eine Reise. Um kurz zu überprüfen, wie deine Reise voran geht, kann man die Analogie zu einem Auto nutzen.
Unser Ziel ist Gott, Gemeinschaft und Vertrautheit mit ihm. Ist dies dein Ziel?
Das Benzin
Unser Benzin, ohne das ein Auto nirgendwohin fährt, wie schön das Auto auch sein mag, ist Gottes Gnade, sein wirkliches Leben, in unsere Seele gegeben. Gott ist unendlich und vollkommen, wir dagegen sind endlich und unvollkommen; wenn er nicht nach unten greift und uns seine Freundschaft anbietet, können wir diese nicht alleine erlangen. Dieses Angebot Gottes kommt von seiner Gnade. Und die normalen Kanäle der Gnade sind die Sakramente: Taufe, Firmung, Beichte, Eucharistie, Ehe, Weihe und Salbung. Die meisten davon empfangen wir nur einmal, aber Beichte und Eucharistie sind häufig für uns da, um unseren geistigen Tank regelmäßig aufzufüllen.
Der Motor
Der Motor, der das Benzin in Energie verwandelt, der erlaubt, dass Gottes Gnade meinen Geist, mein Herz und mein ganzes Leben beeinflusst, ist das Gebet. Ohne Gebet bleibt Gottes Gnade untätig, sie erreicht nicht mein Herz und ich wachse nicht näher zu ihm. Wie lang wird eine Freundschaft dauern, wenn man niemals Zeit mit einem Freund verbringt? Unsere Freundschaft mit Christus ist nicht anders.
Die Räder
Die vier Räder des Autos korrespondieren mit den vier Aspekten unseres christlichen Lebens, das konstante Wartung erfordert. Die vier Gebiete der Aufmerksamkeit sind, dass die Räder sich abnutzen, wenig Luft haben oder vollkommen platt sind, wenn wir uns nicht um sie kümmern. Ohne sie können wir uns nicht mit optimaler Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit auf dem Weg zur vollkommenen Gemeinschaft mit Gott vorwärts bewegen.
Das Rennen - RACE
Das ist einfach zu merken - RACE:
R für Reading = Lesen. Lesen bezieht sich auf das konstante Lernen über den Glauben, über die Lehre der Kirche, über Christus und seine Pläne sei es durch das Lesen von Büchern, sei es durch das Hören von CDs oder sei es durch das Besuchen von Vorlesungen oder Studienkreisen, etc. Wenn ich mich nicht bemühe, Christi Lehre kennen zu lernen, werde ich dann nicht damit enden, dass ich anderen Lehren folge des Fernsehens, der Zeitung, meines Chefs, meines Lehrers? In unserem Zeitalter der Information, wo die Lehre der Kirche in unzähligen Quellen verfügbar ist, haben wir keine Ausrede mehr dafür, dass wir nicht wissen, was wir glauben und warum.
A für Apostolate = Apostolat. Ein Apostel ist jemand, der ausgesendet wird, um eine Aufgabe zu erfüllen. Wenn wir Christus nachfolgen, wird uns die folgende ganz wichtige Aufgabe gegeben: Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe (Mt 28,19-20). Wenn eine Zelle sich nicht teilt, stirbt sie wahrscheinlich; wenn ich andere nicht näher zu Christus bringe, bin ich selber vielleicht nicht nahe bei Christus.
C für Cross = Kreuz. Das Kreuz Leiden, Opfer, Selbstverleugnung war das von Christus gewählte Instrument, um die Welt zu erlösen, um eine Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch wieder zu errichten. Wenn Selbstverleugnung und Opfer (zum Beispiel in dem man Dinge Gottes Weg entsprechend macht, auch wenn ich vorziehen würde, sie auf andere Weise zu tun; in dem man die Prüfungen akzeptiert, die er zulässt, dass ich sie durchmache, auch wenn sie mein Herz zum Bluten bringen) in meinem Leben nicht gegenwärtig sind, wie kann ich dann nah bei Christus stehen? Christus sagt zu allen: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach (Lk 9,23). Das ist nun einmal die Bedingung der Nachfolge.
E für Encouragement = Ermutigung. Ohne Ermutigung können wir es nicht. Es gibt keinen Christen als Einzelgänger, zumindest nicht lange. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Wir brauchen die Ermutigung von Freunden und Kameraden, die unsere Prioritäten teilen. Wir brauchen die Ermutigung von solchen, die schon weiter auf dieser Reise unterwegs sind, die uns führen und leiten können.
Kurz gesagt
Wenn ich häufig die Sakramente empfange, werde ich viel Benzin für meine Reise haben. Wenn mein Gebetsleben gesund ist, wird der Motor meines Lebens mich vorwärts zur Erfüllung meines Ziels, für das mich Gott geschaffen hat, treiben. Wenn die vier Räder ein gutes Profil und viel Luft haben, werde ich das Rennen laufen, um es [RACE] zu gewinnen (vgl. 1 Kor 9, 24). Dabei werde ich jeden Tag den überfließenden Reichtum seine Gnade (Eph 2, 7) entdecken.