Seit Mai 2010 durchlaufen die Legionäre Christi und die Apostolatsbewegung Regnum Christi einen Erneuerungsprozess. Das Außerordentliche Generalkapitel 2014 steht am Ende dieser Etappe und leitet ein neues Kapitel in der Geschichte der ganzen Gemeinschaft ein.
Am 4. Oktober 2013 schrieb Kardinal Velasio De Paolis einen Brief an alle Mitglieder der Kongregation und berief darin ein Außerordentliches Generalkapitel ein, das am 8. Januar 2014 beginnen wird. In seinem Brief ruft der Kardinal die beiden Hauptaufgaben dieser Versammlung in Erinnerung: die Wahl einer neuen Ordensleitung und der Abschluss der Revision der Konstitutionen. „Bereiten wir uns geistlich auf diesen Augenblick der Gnade vor, indem wir um den Beistand des Heiligen Geistes und die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria bitten“, ermutigt er am Ende des Briefes die Gemeinschaft.
Am 3. November erläuterte P. Sylvester Heereman LC, Generalvikar der Legionäre Christi und des Regnum Christi, in einem ausführlichen Interview mit „Radio Vatikan“ den aktuellen Stand des Erneuerungsprozesses, und spricht von einem „echten Kulturwandel“, der in dieser Zeit auf den Weg gebracht wurde. Eine erste „Hausaufgabe“ bezog sich laut P. Sylvester auf das Verständnis des Charismas und der Strukturen, die dieses Charisma schützen oder auch ausdrücken sollen. Darauf folgte die „Revision unseres Lebens.“ Dieser Weg ist auch nach dem Außerordentlichen Generalkapitel noch nicht abgeschlossen.
Das außerordentliche Generalkapitel hat am 8. Januar 2014 (18.30 Uhr) in Rom mit einem Eröffnungsgottesdienst begonnen und wird voraussichtlich bis Mitte Februar dauern.
Auf diesen Internetseiten finden Sie aktuelle Informationen dazu, Pressemitteilungen, Nachrichten und einen Überblick zum Verlauf:
● 5. Oktober 2013: Pressemitteilung zur Einberufung des Außerordentlichen Generalkapitels.
● 8. Januar 2014: Eröffnungsgottesdienst (18.30 Uhr) des Generalkapitels in Rom; Predigt des Päpstlichen Delegaten, Kardinal De Paolis
Am Generalkapitel nehmen insgesamt 61 Priester der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi teil, davon 19 aufgrund ihres Amtes (z.B. alle Territorialdirektoren der Kongregation und der bisherige Generalrat) und 42 als gewählte Teilnehmer. Mehrere Teilnehmer kommen aus der Ordensprovinz West- und Mitteleuropa, zu der auch Deutschland und Österreich gehören, u.a. P. Andreas Schöggl LC, P. Paul Habsburg LC, P. Anton Vogelsang LC, P. Konstantin Ballestrem LC. Einen vollständigen Überblick (Foto und Kurzbiographie) finden Sie hier.
In einem Interview mit Vatikansprecher Pater Federico Lombardi SJ äußerte sich der Päpstliche Delegat für die Legionäre Christi, Kardinal De Paolis, zuversichtlich zum begonnenen Außerordentlichen Generalkapitel und Abschluss des Erneuerungsprozesses der Ordensgemeinschaft. Das Charisma der Gemeinschaft sei auch ohne Bezugnahme auf dessen Gründer tragfähig, so De Paolis. Das vollständige Interview liegt derzeit nur in italienischer, spanischer und englischer Sprache vor.
● 10. Januar 2014: „Nach dieser Periode der Erneuerung und Reinigung möchten wir uns gern mit frischem Enthusiasmus in den Dienst der Kirche stellen, aber auch mit einem klareren Bewusstsein für unsere eigenen Grenzen“. Interview von „Catholic News Agency“ (CNA) mit dem Pressesprecher der Generaldirektion der Legionäre Christi in Rom, P. Benjamín Clariond LC. [nur auf Englisch]
● 13. Januar 2014: Heute setzten die Kapitelväter die Beratungen über das Charisma der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi und des Regnum Christi fort. Weitere Themen waren: die Beziehung zwischen Charisma und Spiritualität, das Gemeinschaftsleben und die Mission der Ordensgemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche. Außerdem wurde über die Eingliederung in die Ortskirche und den Gemeinschaftsgeist gesprochen.
„Die Erarbeitung der Ordenskonstitutionen war auch ein Lernprozess, wie Autorität [in einer Ordensgemeinschaft] richtig ausgeübt wird.“ Eine weitere wichtige Lektion der letzten Jahre des Erneuerungsprozesses sei es gewesen, sich als einer von vielen „Mitspielern innerhalb der Kirche zu erkennen, und dass wir noch viel zu lernen haben.“ Interview des spanischen katholischen Radiosenders COPE mit dem Pressesprecher der Generaldirektion der Legionäre Christi in Rom, P. Benjamín C. LC, über die ersten Tage des Generalkapitels. [nur auf Spanisch]
● 15. und 16. Januar 2014: Im Vordergrund der Beratungen stand die Bearbeitung der Kapitel 1 und 2 der Ordensregel, die Natur und die Spiritualität der Kongregation der Legionäre Christi beschreiben. Den Sitzungen stand P. Ginfranco Ghirlanda SJ vor, der die Kapitelväter zu den wesentlichen Merkmalen eines Legislativtextes für eine Ordensgemeinschaft beriet.
● 17. Januar 2014: P. Ghirlanda moderierte auch an diesem Tag die Sitzungen. Diese befassten sich weiterhin mit der Überarbeitung der Ordensregel, im Einzelnen mit den Kapiteln über die Spiritualität und das Leben als Brüder in einer Gemeinschaft. Viel Zeit stand dabei für das Studium und die Vorbereitung eigener Wortmeldungen zu den Ordensregeln zur Verfügung, die auf die drei Evangelischen Räte und die Hilfsmittel für das geistliche Wachstum eingehen.
● 20. Januar 2014: In dieser Woche haben die Kapitelväter ihre bisherige Arbeit an der neuen Ordensregel vorübergehend unterbrochen, um sich auf das zweite große Ziel des Generalkapitels vorzubereiten: die Wahl der neuen Ordensleitung. Den Sitzungen dazu stand Kardinal Velasio De Paolis vor. Die Anwesenden setzen sich in diesem Zusammenhang besonders mit dem Thema der Autorität in einer Ordensgemeinschaft auseinander und was die Kirche darunter versteht. Kardinal De Paolis ging dabei u.a. auf entsprechende Vorgaben im Kirchenrecht (Codex Iuris Canonici) ein (insbesondere Cann. 617 bis 619 CIC).
● 21. Januar 2014: Gegenstand der Plenarsitzungen war die Bearbeitung jenes Teils der Ordensregel, der die drei Evangelischen Räte – Armut, Keuschheit und Gehorsam – thematisiert. Den Sitzungen stand Kardinal De Paolis vor. – Am Generalkapitel der Legionäre Christi nehmen außerdem die fünf Mitglieder der internationalen Kommission für das Regnum Christi als Zuhörer teil. Eigens dafür war in diesen Tagen auch Frau Lucia Hauser (Deutschland) angereist und bei den Sitzungen anwesend.
● 23. Januar 2014: Die Arbeit an den neuen Ordensregeln wird fortgesetzt. Die Kapitelväter gehen dabei auch auf die Vorschläge aus den Territorien ein hinsichtlich der Überarbeitung und Neuordnung der Erklärungen zu den Grundtugenden des Ordensmannes in der Kongregation der Legionäre Christi und der Instrumente für das geistliche Wachstum.
● 27. Januar 2014: P. Gianfranco Ghirlanda SJ stand den Sitzungen heute Vormittag vor. Am Nachmittag leitete Kardinal De Paolis die Arbeit, die sich einmal mehr mit der Überarbeitung der Ordensregel befasste, im Einzelnen mit den Ausbildungsphasen in der Ordensgemeinschaft.
● 3. Februar 2014: Heute waren die vier Berater des Päpstlichen Delegaten in den Sitzungen mit anwesend. Während des ganzen Tages arbeiteten die Kapitelväter den Verwaltungsbericht durch, den Mons. Mario Marchesi und P. Eduardo Vigneaux LC vorgelegt hatten.
● 4. Februar 2014: Am Vormittag leitete P. Gianfranco Ghirlanda SJ die Arbeit im Generalkapitel, dabei ging es um die Verwaltung der einzelnen Territorien.
● 6. Februar 2014: Am Vormittag des 6. Februar hat Erzbischof José Rodríguez Carballo, O.F.M., Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, dem Generalkapitel die offizielle Bestätigung und Ergänzung der Wahl durch den Heiligen Stuhl übermittelt. Neuer Generaldirektor ist der Mexikaner P. Eduardo Robles Gil LC. Der neue Generalrat besteht aus vier Ordenspriestern: P. Juan José Arrieta LC (Spanien, 57), P. Sylvester Heereman LC (Deutschland, 39), P. Jesús Villagrasa LC (Spanien, 50) und P. Juan Sabadell LC (Spanien, 47). Zum Generalverwalter wurden P. José Gerardo Cárdenas LC (Mexiko, 57) und zum Generalprokurator P. Clemens Gutberlet LC (Deutschland, 47) gewählt. Einen eigenen Artikel dazu finden Sie hier.
Die Kapitelväter veröffentlichen gleichzeitig eine Erklärung zur jüngeren Geschichte und zum Gründer der Ordensgemeinschaft. Das vollständige Statement finden Sie hier.
● 7. Februar 2014: Nach Abschluss der Wahl der neuen Generalleitung der Legionäre Christi für die nächsten sechs Jahre und der Arbeit an der Ordensregel geht das Generalkapitel nun verschiedene andere Themen an, die die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi betreffen. Die Kapitelväter stellen dabei die Arbeitsprioritäten für den Generaldirektor zusammen. Dazu wurden unter den Kapitelvätern acht verschiedene Kommissionen gebildet:
- Charisma und Spiritualität (fünf Mitglieder in der Kommission)
- Empfehlungen für die Erarbeitung der so genannten „Ratio Institutionis“ (Grundordnung für die Ausbildung) der gesamten Ordensgemeinschaft (zehn Mitglieder)
- Leitung und Institutionalisierung; einschließlich Schutz von Minderjährigen (neun Mitglieder)
- Apostolate des Regnum Christi; Beziehungen zur Ortskirche (12 Mitglieder)
- Gemeinschaftleben in der Kongregation (acht Mitglieder)
- Liturgie und Frömmigkeit (fünf Mitglieder)
- Institutionelle Kommunikation und Geschichte (fünf Mitglieder)
- Armut und Verwaltung (fünf Mitglieder)
● 12. Februar 2014: Kardinal De Paolis stand allen Sitzungen an diesem Tag vor. Am Vormittag wurden die Besprechungen über einen geeigneten Weg fortgesetzt, auf den man zu einer abschließenden kanonischen Definition des Regnum Christi als Ganzes gelangen möchte. Am Nachmittag legte die Kommission zuständig für Empfehlungen zur Erarbeitung der so genannten „Ratio Institutionis“ (Grundordnung für die Ausbildung) ihre Arbeitsergebnisse vor. Dabei wurden verschiedene Abänderungsanträge aufgenommen.
● 13. Februar 2014: Thema der Sitzungen am Vormittag war die Grundausbildung und Aspekte der permanenten Ausbildung der Ordensleute. Das Generalkapitel hat der neuen Generalleitung dafür die Prioritäten ausgewiesen. Die für die Ausbildung zuständige Kommission befasste sich ferner mit den Grundprinzipien, die die so genannte „Ratio Institutionis“ (Grundordnung für die Ausbildung) der gesamten Ordensgemeinschaft anleiten sollen.
● 16. Februar 2014: „Die Einstellung, die wir gerade alle in der Legion haben, ist dass man mit Optimismus in die Zukunft schauen muss. Es ist eine neue Etappe, eine immense Arbeit. Aber man macht sie nicht allein, sondern zusammen mit einem Generalrat und mit den Territorialoberen, das sind bei den Legionären neun in den verschiedenen Erdteilen.“ In einem Interview mit dem kirchlichen Radiosender COPE, der der spanischen Bischofskonferenz und den Diözesen gehört, spricht P. Eduardo Robles Gil LC, der neue Generaldirektor der Legionäre Christi und des Regnum Christi davon, wie es nach den schwierigen Zeiten und der päpstlichen Visitation weitergehen wird. „Radio Vatikan“ hat gestern einen Teil des Interviews veröffentlicht (siehe Link).
● 21. Februar 2014: In diesen letzten Tagen des Generalkapitels haben die Kapitelväter die von den Kommissionen für Apostolat, Verwaltung und Gemeinschaftsleben erarbeiteten Dokumente durchgesehen. Zunächst verlasen die Vorsitzenden jeder Kommission die jeweiligen Dokumente. Daraufhin wurden die Inhalte im Plenum diskutiert. Dann stimmten die Kapitelväter über die Änderungsanträge ab. Am Ende erfolgte jeweils eine Abstimmung zur Abnahme des gesamten Dokumentes. Dafür war jedes Mal eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
● 25. Februar 2014: „Die missionarische und apostolische Berufung wiederentdeckt.“ – Abschluss des Außerordentlichen Generalkapitels: 11.30 Uhr begann heute in Rom, in der Hauskapelle der Niederlassung der Legionäre Christi, der feierliche Abschlussgottesdienst zum Außerordentlichen Generalkapitel, das am 8. Januar 2014 begonnen hatte. In Kürze veröffentlichen wir dazu hier auf unserer Webseite u.a. die Predigt von Kardinal De Paolis während der hl. Messe und weiteres Info-Material zum Abschluss dieses wichtigen Ereignisses in der jüngsten Geschichte der Kongregation der Legionäre Christi.
Auf unserer Facebook-Seite finden Sie auch eine Foto-Galerie zum Abschluss des Generalkapitels.