Vom Rheinland nach Albanien ging der Lebensweg des seligen Pfarrers Josef Marxen. Der Priester, der in Worringen geboren wurde und u.a. in Bad Münstereifel aufwuchs, gehört zu der Gruppe Christen, die am 5. November 2016 als „Albanische Märtyrer“ von Papst Franziskus selig gesprochen wurde.
Gott lässt uns nie allein – selbst im Tod
Aber was kann ein Mann, der vor über 100 Jahren geboren wurde und dessen gewaltsamer Tod rund 70 Jahre her ist, uns heute sagen? Pater Valentin Gögele LC (Rektor der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel): „Der selige Pfarrer Josef Marxen war ein Mensch wie du und ich. Auch er hatte Eltern, Geschwister und Freunde, schöne und weniger glorreiche Momente, Visionen und Sehnsüchte im Leben. Und er hatte von Gott eine ganz persönliche Berufung geschenkt bekommen, der er ohne zu zögern gefolgt ist. So wurde der Rheinländer Priester und Missionar in einem fremden Land. In diesem Sinne lädt uns sein Leben auch heute ein, aus unserem Alltag heraus ganz auf Gott und seine Pläne zu vertrauen, denn Gott ist immer nur gut und größer als all unsere Sorgen und Herausforderungen. Als guter Hirte lässt er uns nie allein, weder im Leben, noch im Tod – selbst wenn dieser uns einsam und verlassen in einem fremden Land ereilen sollte. Für diejenigen, die Jesus Christus zum Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens gemacht haben, existiert nur mehr die Möglichkeit, die Gegenwart aus der Liebe heraus zu gestalten. Das hat uns der selige Pfarrer Marxen vorgelebt.“
Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft von Marxen
Auf diese Anregung ihres Schulrektors haben die Schüler ein Musical geschrieben, das den Titel „Der gute Hirte“ trägt und in dem das Leben des Josef Marxen nachgezeichnet wird. Die Zeiten, in denen sich der junge Josef mit der Frage der Berufung auseinandergesetzt hat, thematisieren die Schüler darin ebenso wie seine Arbeit in den Dörfern von Albanien. Dort war er besonders bekannt für seine Vermittlung zwischen verfeindeten Gruppen und den verschiedenen Religionen. Als er während der kommunistischen Diktatur verhaftet wurde, setzten sich christliche und muslimische Albaner für ihn ein. Bis zuletzt lobten sie die Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft des Priesters.
Das Musical „Der gute Hirte“ wird auf dem Dankfest der Apostolischen Schule am 8. Juli 2017 uraufgeführt. Bei diesem Fest wird auch Prälat Prof. Dr. Helmut aus Köln, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts, teilnehmen. Nach der Feier der heiligen Messe und dem Musical freuen sich Schüler, Lehrer und Erzieher der Apostolischen Schule darauf, das Schuljahr mit Eltern, Freunden und Wohltätern bei gutem Essen, Spielen und Spaß ausklingen zu lassen. Alle sind herzlich eingeladen!