Am Samstag, 16. Dezember 2017, wurden 33 Legionäre Christi von Kardinal Guiseppe Bertello, Kurienkardinal sowie Präsident des Governatorats und damit Regierungschef der Vatikanstadt, zum Priester geweiht. Der feierliche Gottesdienst fand am Nachmittag in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom statt. Etwa 3.000 Gläubige, Familienangehörige, Bekannte und Freunde der Weihekandidaten, davon viele aus der Slowakei, Österreich und Deutschland, sowie Legionäre Christi und Mitglieder des Regnum Christi nahmen daran teil. Drei der Neupriester, P. Štefan Kavecký LC, P. Andrés Orellana LC und P. Xavier Gaxiola LC, haben einen Teil ihrer Ausbildung in Österreich bzw. Deutschland verbracht. P. Štefan wird nach seiner Priesterweihe weiter im „Zentrum Johannes Paul II.“ des Regnum Chrisi in Wien arbeiten.
„Diener der Liebe des Vaters und seiner Barmherzigkeit“
An die 33 Neupriester gewandt, sagte Kardinal Bertello in seiner Predigt, „Am Anfang jeder Berufung steht eine Stimme, die ruft und die das Leben verändert. ... Ihr seid nun gleichsam verwandelt in Christus und eure Identifikation mit ihm bewirkt, dass ihr zu lebendigen Instrumenten seines Wirkens werdet. Hinter seinem Wirken durch euch, in allem, was ihr als seine Diener tun werdet, tritt eure eigene Person zurück. Darum sprechen wir auch davon, dass der Priester ein ‚anderer Christus‘ ist und ‚in der Person Christi‘ wirkt. Dies ist euer Weg zur Heiligkeit, den ihr jeden Tag in Demut beschreiten sollt, damit euer Dienst und eure Werke dem entsprechen, was ihr geworden seid.“
Mit Bezug auf den Sonntag „Gaudete“ fügte er hinzu: „Unsere Freude verwandelt sich in Dankbarkeit gegenüber dem Herrn, denn er bewirkt alles Gute. Von ihm gehen die Berufung und die Gnade der Beharrlichkeit aus. Unser Dank richtet sich auch an alle, die euren Berufungsweg begleitet und unterstützt haben: eure Eltern; eure Ordensoberen und Ausbilder.“
Während der heiligen Messe konzelebrierten 150 weitere Priester und die Bischöfe Jorge Carlos Patrón, Sekretär für die Priesterseminare an die Kongregation für den Klerus, und Paolino Schiavon, emeritierter Weihbischof der Diözese Rom.
Verschiedene Berufungswege
Die 33 Neupriester kommen aus elf verschiedenen Ländern: 13 aus Mexiko, fünf aus Brasilien, vier aus den USA, drei aus Venezuela, zwei aus El Salvador sowie jeweils einer aus Kanada, Kolumbien, der Slowakei, Spanien, Italien und von den Philippinen. Alle absolvierten den Großteil ihres Philosophie- und Theologiestudiums am Ateneo Pontificio Regina Apostolorum der Legionäre Christi in Rom. Die Lebens- und Berufungswege der 33 Neupriester sind so individuell wie jeder einzelne von ihnen.
Viele der Neupriester haben ihre Berufung durch ihre Teilnahme an Jugendgruppen oder Evangelisierungsmissionen des Regnum Christi, der kirchlichen Laienbewegung, die die Spiritualität der Legionäre Christi teilt, und anderen kirchlichen Einrichtungen entdeckt. Einige kamen ihrer Berufung in Kleinen Seminaren (Apostolischen Schulen) der Kongregation auf die Spur. Andere hatten schon ihr Universitätsstudium abgeschlossen oder waren bereits in weltlichen Berufen tätig, als sie den Ruf Gottes vernahmen.
„Es war ein langer Weg“ – erster Legionär Christi aus der Slowakei
P. Štefan Kavecký LC stammt aus der Slowakei. Er wurde am 2. Mai 1988 in Bratislava geboren. Seine Eltern bekamen noch die harten Einschränkungen für Christen in der ehemaligen kommunistischen Tschechoslowakei zu spüren. Sie erzählten Štefan auch von ihrem Bischof Ján Chryzostom Korec, der 2015 starb. Dieser wirkte lange Zeit als Untergrund-Bischof, war tagsüber Arbeiter und hatte von den Kommunisten keine Erlaubnis, als Priester zu wirken. Er wurde sogar vom Geheimdienst abgehört. Diese Erfahrungen prägten auch den Glaubens- und Berufungsweg von P. Štefan.
2004 trat Štefan in die Apostolatsbewegung Regnum Christi ein und engagierte sich seit dem in der Jugendarbeit. Nach seinem Abitur 2006 begann er im Sommer in Bad Münstereifel die Kandidatur für das Noviziat der Legionäre Christi, das er in Bad Münstereifel absolvierte. Humanistische Studien und Philosophie studierte er ab 2008 in den USA. Während des darauffolgenden apostolischen Praktikums begleitete er P. Martin Baranowski LC in der Jugendarbeit in Deutschland. Am 5. Mai 2016 weihte ihn Bischof Josef Halko in Bratislava zum Diakon. P. Štefan ist der erste Legionär Christi aus der Slowakei. Er wird nach seiner Priesterweihe weiter im „Zentrum Johannes Paul II.“ des Regnum Chrisi in Wien arbeiten.
Im Interview mit P. Štefan nach seiner Diakonweihe berichtete er ausführlich über seinen Berufungsweg und erzählte, wie er viele Hindernisse mit Gott überwinden konnte.