Dienstag, 23. Juni 2020

Mein ganzes Leben für Gott

Am 16. August legen Novizen der Legionäre Christi in der St.-Anna-Basilika in Altötting ihre erste Ordensprofess ab. Im Interview erklären sie, warum sie diese Entscheidung für ihr Leben getroffen haben.

Br. José Andrés González Fernández LCBr. José Andrés González Fernández LCSeit 30 Jahren bereiten sich junge Männer im Noviziat der Legionäre Christi in Deutschland auf das Ordensleben und die weitere Ausbildung zu Priestern vor. Die erste Ausbildungsetappe endet nach zwei Jahren mit der ersten Ordensprofess (für zwei Jahre) oder der Rückkehr ins „normale“ Leben.

Bruder José Andrés González Fernández und Bruder Sebastian Jasiorkowski werden am 16. August ihre erste Profess ablegen. Wir stellen sie Ihnen näher vor.

Br. José kommt aus Monterrey (Mexiko). Er ist 23 Jahre jung. Sein Abitur legte er am „Irish Institute of Monterrey“ der Legionäre Christi ab. Seit seiner Kindheit spielt er begeistert Fußball. In der Schule leitete er einen Debattierklub und war Schülersprecher. Für die Br. José Andrés González Fernández LCBr. José Andrés González Fernández LCArbeit von Missionaren sammelte er mit Freunden in der Schule ehrenamtlich Spenden. Nach dem Abitur arbeitete er als „Coworker“ im Regnum Christi ein Jahr in Barcelona (Spanien). Danach studierte er ein Jahr Ingenieurwesen, bevor er 2018 in das Noviziat der Legionäre Christi eintrat.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre erste Ordensprofess vor?

Br. José: Es ist ein Prozess. Ich will mein ganzes Leben Gott weihen und ich weiß, dass ich dazu echt frei sein muss, dass ich nicht geben oder weihen kann, was ich selbst nicht habe. Aber wie kann ich diese Freiheit erlangen? Ich muss mich selbst kennenlernen und annehmen. Wenn ich ein falsches Bild von mir selbst habe, kann ich mich nicht selbst hingeben. Ich kann sowohl meine Schwächen als auch meine Talente nutzen, um den Menschen zu dienen. Ich muss Gott kennenlernen. Wenn ich ein falsches Bild von Gott habe, wenn ich z.B. denke, ich muss „gut sein“ oder „Punkte sammeln“, um seine Liebe und Barmherzigkeit zu verdienen, wie kann ich dann durch mein Leben den anderen Gott bringen? Aber wenn ich Gott kenne, wie er wirklich ist, wenn ich mich selbst kennenlerne und seine Barmherzigkeit erfahre, dann bin ich frei, mein ganzes Leben für das Reich Christi hinzugeben.

Warum möchten Sie Ordensmann und Priester bei den Legionären Christi werden?

Br. José: Ich kann nicht jemanden in Not sehen und ruhig bleiben. Ich kann nicht die Welt in Not sehen und sitzenbleiben. Mein Herz brennt und ich weiß, dass ich mein Leben hingeben will, um den Seelen Gott zu bringen. Gott hat mich so gemacht und mir Schritt für Schritt gezeigt, dass ich diese Fülle, die ich suche, in der Kirche und der Legion finden kann. Ich glaube, dass Gott mich heiligen möchte – als Legionär Christi.

Was sollte einen Priester in Ihren Augen heute besonders ausmachen?

Br. José: Ich denke, dass ein Priester sich heute ganz bewusst sein muss, dass er nur ein Werkzeug ist, ein „Bleistift in der Hand Gottes“, wie die hl. Mutter Teresa gesagt hat. Er muss wissen, dass er eine große Sendung hat, aber gleichzeitig ganz demütig bleiben. Aber besonders denke ich, ein Priester immer und überall die Barmherzigkeit Gottes verkünden soll. Jetzt ist die Zeit der Barmherzigkeit, in der Gott einen Weg zu den Menschen finden will, durch seine Barmherzigkeit.

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Br. Sebastian Jasiorkowski LCBr. Sebastian Jasiorkowski LCBr. Sebastian wurde am 20. Juni 1998 in Polen geboren. Er hat noch eine jüngere Schwester und einen jüngeren Bruder. Als Neunjähriger nahm er das erste Mal an Sommer-Camps der Legionäre Christi teil und engagierte sich später als Leiter im „Klub Horyzont“ des Regnum Christi in Polen. Nach der Schulzeit verbrachte er einen Sommer als „Coworker“ in Kanada und ein Jahr in Irland. Dort habe er seine Berufung „wiederentdeckt“, sagt er. Sebastian spielt seit dem sechsten Lebensjahr im Verein Fußball und trainierte Leichtathletik. Seine Lieblingsfächer waren in der Schule Geschichte, Englisch und Latein. Nach dem Abitur wollte er eigentlich Jura studieren, entschied sich dann aber für den Eintritt in das Noviziat der Legionäre Christi.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre erste Ordensprofess vor?

Br. Sebastian: Eine besondere Zeit der Vorbereitung auf die Profess war der letzte Monat sozial-caritativer Arbeit in einem Alten- und Pflegeheim. Ich konnte mich den bedürftigen älteren Menschen schenken ohne etwas zurückzuerwarten. Das war eine sehr gute Vorbereitung darauf, mich bei der Profess Gott zu schenken. Sehr geholfen hat mir auch die Vertiefung des Themas der Gelübde in der geistlichen Lesung, vor allem die päpstlichen Schreiben „Redemptionis Donum“ und „Vita Consecrata“. Schließlich waren es die Zeiten der Br. Sebastian Jasiorkowski LCBr. Sebastian Jasiorkowski LCeucharistischen Anbetung, in denen ich mein Herz vor Gott öffnen konnte, um seine Gnade zu erbitten; in denen ich ihm alles ohne Angst anvertrauen konnte, weil ich weiß, dass er mich, wenn er mich ruft, auch leiten wird. Diese Momente waren und sind für mich besonders wichtig.

Warum möchten Sie Ordensmann und Priester bei den Legionären Christi werden?

Br. Sebastian: Im Charisma der Legionäre Christi hat besonders zu meinem Herzen gesprochen, dass die Gemeinschaft sowohl kontemplativ als auch evangelisierend (aktiv) ist. Als Kind und dann besonders in der Zeit als „Coworker“ konnte ich außerdem meine Beziehung zum Heiligsten Herzen Jesu vertiefen. Während des „Coworker“-Jahres in Dublin hatte ich im „Faith and Family Center“ des Regnum Christi viel Kontakt mit Familien. Ich fand es sehr attraktiv, selbst ein tiefes geistliches Leben zu führen, dessen Früchte ich dann mit andern teilen konnte. Allen von Gottes Liebe erzählen – dafür will ich gerne Priester werden! In den letzten zwei Jahren habe ich auch erfahren, dass ich wirklich die Unterstützung einer Gemeinschaft brauche. Es ist, wie in jeder Familie, nicht immer einfach, aber ich weiß, dass ich diese Familie brauche. Deswegen will ich Ordensmann werden.

Was sollte einen Priester in Ihren Augen heute besonders ausmachen?

Br. Sebastian: Er sollte ganz besonders ein väterliches Herz haben. Ich glaube, dass dies heute sehr wichtig ist, um das barmherzige Herz unseres Vaters im Himmel gegenwärtig zu machen. Ein Priester verwirklicht diese Aufgabe ganz besonders in der Beichte und der Eucharistie, wo man Gott selbst im Sakrament durch den Priester begegnet. Er sollte ein Mann sein, dem die Menschen vertrauen und ihr Herz ausschütten können, dem sie alle Probleme und Freuden anvertrauen können, im Bewusstsein, dass er – durch die Gelübde – ganz für sie da ist, sein Leben für sie hingibt.

Weiter Informationen über das Noviziat finden Sie hier!

Additional Info

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    Am 16. August legen Novizen der Legionäre Christi in der St.-Anna-Basilika in Altötting ihre erste Ordensprofess ab. Im Interview erklären sie, warum sie diese Entscheidung für ihr Leben getroffen haben.

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Österreich

    

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