Donnerstag, 29. November 2012

"Der Papst liebt Sie und ist Ihnen nahe!"

Der Delegat des Papstes feiert gemeinsam mit den Legionären Christi in Rom die hl. Messe - Auszüge aus seiner Predigt

Msgr. Velasio De Paolis, C.S., feiert die heilige Messe zusammen mit Priestern und Ordensbrüdern der Gemeinschaft der Legionäre Christi in RomMsgr. Velasio De Paolis, C.S., feiert die heilige Messe zusammen mit Priestern und Ordensbrüdern der Gemeinschaft der Legionäre Christi in RomRom, 12. Juli 2010.  Msgr. Velasio De Paolis CS, Delegat des Heiligen Vaters für die Kongregation der Legionäre Christi, hat vor zwei Tagen den Sitz der Generaldirektion und das Zentrum für höhere Studien der Kongregation der Legionäre Christi in Rom besucht. Am Sitz der Generaldirektion traf er mit dem Generaldirektor, P. Álvaro Corcuera LC, und den Mitgliedern des Generalrats zusammen. Seine Exzellenz überreichte ihnen das Ernennungsschreiben, in dem der Heilige Vater ihm diese Mission anvertraut, und ein weiteres, von ihm selbst verfasstes Schreiben, in dem er sich an die Mitglieder der Kongregation wendet, um ihnen einige Aspekte seiner Aufgaben als Delegat des Heiligen Vaters zu erläutern und darzulegen, in welchem Geist wir diese gemeinsame Zeit nun angehen müssen.

Nach diesem Treffen begab sich Msgr. Velasio zum Zentrum für höhere Studien, wo er

"Die Kirche, die Ihnen zunächst dadurch geholfen hat, dass sie ihre Visitatoren entsandt hat, um sich ein erstes Urteil zu bilden, diese selbe Kirche schickt Ihnen heute auf persönliche Veranlassung des Heiligen Vaters ihren Delegaten."

die heilige Messe feierte. Es folgen einige Auszüge aus seiner Predigt:

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„[...] Gestern war die offizielle Bekanntmachung. Und in diesem Augenblick ist meine innere Erregung sogar noch größer geworden, weil so viele zu mir gesagt haben: ‚Herzlichen Glückwunsch, aber das wird nicht einfach werden.' Gleichzeitig haben mir alle versprochen, für mich zu beten, denn diese Aufgabe, das kann man zumindest ahnen, ist eine Aufgabe, die mit der Gnade des Herrn erfüllt werden kann und muss. [...]

[Der Papst] sagt, er habe es – angesichts der Situation – für notwendig gehalten, einen Weg des Nachdenkens einzuschlagen, den er selbst, der Heilige Vater, mitgehen will. Die Kirche, die Ihnen zunächst dadurch geholfen hat, dass sie ihre Visitatoren entsandt hat, um sich ein erstes Urteil zu bilden, diese selbe Kirche schickt Ihnen heute auf persönliche Veranlassung des Heiligen Vaters ihren Delegaten. Einen Delegaten, der – wie der Papst in seinem Schreiben sagt – die Aufgabe hat, Ihnen allen die Nähe des Papstes zu bezeugen. Und so ist diese unsere Mission, diese Aufgabe, Teil unserer Zugehörigkeit zur Kirche und Teil unseres Auftrags, den Plan Gottes zu verwirklichen.

Sie selbst sind durch Ihre Anwesenheit ein Zeugnis, das Anlass zur Hoffnung gibt und uns Mut macht. Der Papst schickt Ihnen seinen Delegaten, um Ihnen zu sagen, dass er Sie liebt und Ihnen nahe ist. Gleichzeitig stellt er fest – so schreibt er in seinem Brief –, dass zahlreiche Mitglieder dieser Kongregation einen großen Eifer an den Tag legen und mit großer Inbrunst leben. [...]

ies ist auch der Zeitpunkt für eine Gewissenserforschung, denn wir alle müssen hin und wieder innehalten, um unser Gewissen zu erforschen. Doch nicht, um ständig über die Vergangenheit nachzudenken, sondern um unsere Gegenwart zu begutachten, uns unserer Situation bewusst zu werden und um vor allem anderen dem Herrn zu danken. Das erste Wort, das aus der Tiefe unseres Herzens aufsteigen sollte, ist das Wort ‚Dank'. Dank sei Gott, der uns berufen hat, der Sie zum Priester- und Ordensleben in diesem Institut berufen hat. Dank sei Gott, der Sie begleitet hat. Dank sei Gott, der sein Werk vollenden kann. Dank sei Gott und Dank sei der Kirche, denn der auferstandene Herr lebt in seiner Kirche und vollendet sein Werk durch den Dienst der Kirche. Und diese Kirche, die bereits ein erstes Werk der Urteilsbildung vollbracht hat, möchte heute – durch den Päpstlichen Delegaten – das Werk des Wiederaufbaus, der Neuordnung oder besser, des neuen Engagements auf unserem geistlichen Weg vollbringen. [...]

Wir sind berufen, einen Weg zurückzulegen, wie der Papst uns sagt, einen Weg der Erneuerung insbesondere im Hinblick auf die Normen, an denen wir unser Leben ausrichten, um dann erneuert und mit einem neuen Verständnis, einem neuen Gewissen und neuen Kräften ein außerordentliches Kapitel abzuhalten, bei dem wir unsere Treue zum Herrn noch einmal bekräftigen werden, wo wir unser Versprechen der Christusnachfolge im Gelübde der evangelischen Räte noch einmal bekräftigen werden; wo wir noch einmal bekräftigen werden, dass der Herr unser Ein und Alles ist. Ihm haben wir unser Leben gegeben, und wir wollen, dass dieses Leben ihm ganz und gar und für immer gehört; das ist mein Wunsch zu Beginn dieses Weges, den wir zurücklegen wollen. Wir werden sicherer, ruhiger und zuversichtlicher sein, wenn wir unseren Bund mit dem Herrn erneuern; und weil der Herr immer treu ist und uns nie im Stich lässt, werden auch wir Mut schöpfen aus unserer Treue, unserem Engagement und unserer uneingeschränkten Hingabe an den Herrn. [...]

Um den Sonntag gut feiern zu können, müssen wir nicht nur den Freitag, sondern auch die Stille des Karsamstags durchleben und uns dabei den Glauben daran bewahren, dass Jesus unter uns und in allen Lebenssituation gegenwärtig ist – in der Gewissheit, dass das letzte Wort der Triumph unseres Herrn Jesus Christus ist, dass das letzte Wort der Triumph des Lebens über den Tod ist, dass das letzte Wort das Geheimnis der Liebe Gottes ist, der unser Herz verwandelt und uns durch seine Gnade befähigt, die Liebe unseres Herrn Jesus Christus zu erwidern. Überwinden wir die Finsternis, die uns zuweilen bedrängen kann; überwinden wir auch die Schwierigkeiten unserer menschlichen Gebrechlichkeit und Schwäche, denn das Geheimnis Gottes ist größer als alle menschliche Schwäche. [...]

Gott tritt nicht in unser Leben ein, um uns zu vernichten, sondern um uns zu befreien, damit unser Leben sich in seiner ganzen Fülle entfaltet. Und von Gott geläutert entdecken wir in uns selbst unvermutete Kräfte, denn auch wenn der Mensch allein nichts vermag, so vermag er doch alles mit Gott. Für Gott ist nichts unmöglich, und wir sind Tag für Tag berufen, wir Geschöpfe, wir, die wir eine Berufung haben, sind Tag für Tag berufen, das ewige Geheimnis Gottes wiederzuentdecken; unsere Schwäche und Gebrechlichkeit zu erkennen und zugleich die barmherzige und erneuernde Gnade Gottes zu erfahren. Und an der Seite Gottes, unter dem Schutz der Seligen Jungfrau Maria, gemeinsam mit Jesus, der auferstanden ist und uns seine Freunde und seine Brüder genannt hat, können wir Großes vollbringen, seinem Reich dienen und das Reich Gottes triumphieren lassen: zuerst in uns selbst und dann durch das Zeugnis, das wir mit unserem Leben geben wollen.

Mit der Gnade ist alles möglich, und die Gnade Gottes hat in uns triumphiert, hat bis heute in euch triumphiert und wird wieder triumphieren, heute und auch morgen, bis das Geheimnis  Gottes ganz offenbar geworden ist. Mit dieser Zuversicht wollen wir uns im Gebet, in Demut, im Bewusstsein unserer Grenzen, aber vor allem in der Gewissheit der unendlichen und barmherzigen Liebe Gottes ans Werk machen. Der Herr hat mit jedem von uns etwas Großes vor, der Herr hat für jeden von uns eine Mission Lassen wir den Herrn nicht im Stich – er ist immer treu. Bleiben auch wir treu in der Begegnung mit dem Herrn in diesem Augenblick, insbesondere in dieser Eucharistie. Er speist uns mit seinem Wort, er wird unser Leib und unser Blut, er wird unser Leben, und mit dem Leben des Herrn in uns werden wir gewandelt und fähig, immer vom Geheimnis der Liebe Gottes Zeugnis abzulegen, der durch die Zeit schreitet."

Additional Info

  • Untertitel:

    Der Delegat des Papstes feiert gemeinsam mit den Legionären Christi in Rom die hl. Messe - Auszüge aus seiner Predigt

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