Josef Paul (10) ist seit ein paar Monaten Landwirt. Schon sieben Hühner nennt er in seinem Mini-Betrieb sein Eigen, das Futter finanziert er aus dem Verkauf der Eier. Er wirtschaftet bereits so gut, dass am Monatsende der eine oder andere Euro überbleibt. Eine Katze und fünf Enten muss er zu seinem Leidwesen noch mit der Familie teilen. Doch kürzlich sind zwei Schafe hinzugekommen, die ihm wie die Hühner ganz allein gehören. Die beiden Schafe – sie heißen Josef und Pauli – hält er in seinem Kinderzimmer. „Sie sind sehr schön geworden,“ schwärmt er, „eines hat ganz lange Beine, das andere kürzere.“ Sie erinnern ihn täglich an das NET-Camp „Der gute Hirt“ in Oberösterreich, angelehnt an das 10. Kapitel im Johannes-Evangelium: „Ich bin der gute Hirt, ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. … Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir.“ Deswegen haben die Kinder recht ansehnliche Schafe aus Holz oder Karton gebastelt und dann eine ganze Herde bei der Königskinder-Anbetung im Kirchenraum platziert.
„Jesus passt voll auf uns auf.“
„Pater Leonhard (P. Leonhard Maier LC) hat uns gesagt, dass Jesus unser guter Hirt ist, wir seine Schafe sind und er voll auf uns aufpasst“, schildert Josef Paul. Ob er schon mal gespürt habe, dass Jesus auf ihn aufpasst? „Ja. Immer dann, wenn ich ein Problem habe, gehe ich zu Jesus und bete, dann bessert sich die Situation. Das finde ich echt cool, dass ich jemanden habe, dem ich so etwas sagen kann. Ich vertraue auf Jesus!“
„Kinder schauen zu den Jugendlichen auf"
Auch bei Hannah steht jetzt ein Schaf ganz zentral am Schreibtisch im Kinderzimmer. „Sie hat zu Hause noch ein Mascherl raufgebunden, sodass es sich sichtbar um ein Mädchen-Schaf handelt“, schildert Mutter Barbara, die sich als Betreuerin engagierte, amüsiert. „Hannah war zum zweiten Mal bei einem NET-Camp, es hat ihr wieder voll getaugt. Bei NET ist einfach die Kombination super: Bewegung, Gemeinschaftsspiele, Messfeiern, tolle Inputs von Pater Leonhard, die einen fixen Platz haben und nicht beschnitten werden“, findet sie. „Dazu kommen die jugendlichen Helfer, die so liebevoll präsent sind. Zu ihnen schaut die Hannah so sehr auf! Bei solchen Camps können Freundschaften entstehen und wachsen, diese Beziehungen tragen dann durchs Glaubensleben!“
„Wir Betreuer werden genauso gestärkt“
Mutter Inge hat als Leiterin eines NET-Camps heuer das Dutzend vollgemacht. Was motiviert sie über einen so langen Zeitraum? „Weil wir Eltern und Betreuer auch gute Hirten für unsere Kinder sein wollen, so wie Jesus das für uns ist. Weil die Kinder sich für den Glauben und die Hilfsbereitschaft begeistern lassen und während dieser Tage so schön entwickeln. Es ist ein Traum, wenn man dies sieht. Das gibt auch uns Betreuern viel, wir werden genauso gestärkt.“
„Die Kinder Kind sein lassen“
Heuer gab es in Oberösterreich gleich vier NET-Camps, so viele wie noch nie zuvor, mit rund 130 Kindern und 60 Helfern und Betreuern. „Es ist einfach wunderschön, dass man hier die Kinder Kind sein lassen kann und dass sie Jesus kennen- und lieben lernen können. Die Kombination finde ich genial“, beschreibt Camp-Leiterin Maria. Seit acht Jahren würden ihre Kinder daran teilnehmen, die Früchte seien groß. „Sie waren stets voller Freude über die super Tage mit Spielen, sie haben viel über Jesus erfahren, sind im Glauben gewachsen, haben neue Freunde gefunden. Daraus haben sich auch wichtige und wertvolle Freundschaften für uns als Familie ergeben, Freundschaften, die auf Dauer tragen.“ Vom Thema „Der gute Hirt“ hätten nicht nur die Kinder, sondern auch sie profitiert: „Es ist mir wieder mehr bewusst geworden, dass wir immer auf Jesus vertrauen können, weil wir immer unter seiner Obhut sind, und dass er uns immer auf die grüne Weide führen wird.“
Übrigens: Auch ins Haus dieser Familie mit vier Kindern ist jetzt ein Schaf eingezogen, es schmückt gut sichtbar für alle den Kachelofen im Wohnzimmer. „Jedes Mal, wenn ich vorbeigehe, schaue ich hin und weiß, dass Jesus der gute Hirt ist“, sagt Jakob (10). Dass das Schaf ebenso wie der NET-Camp-Teilnehmer heißt, mag da nicht mehr wirklich überraschen.
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