„Ich möchte den Zuschauern zeigen, dass die Passion nicht nur eine Geschichte ist, sondern dass Jesus das für jeden von uns getan hat“, erklärte Jonas, der die Aufführung des Leidens und Sterbens Jesu mit rund 60 Jugendlichen einstudierte hatte. Die Passion Christi ging unter die Haut. Die Jugendlichen des Regnum Christi begeisterten mit dem selbst gestalteten Passionsspiel bei den Christustagen in Hainsacker.
Weit über 200 Personen – Kinder, Jugendliche, Familien, Erwachsene und Senioren – kamen am Abend des Karfreitags in die Sporthalle von Hainsacker bei Regensburg, um das im Rahmen der Christustage einstudierte Passionsspiel zu sehen. Rund 60 Jugendliche boten in etwa 75 Minuten dar, wie sie sich ganz persönlich mit der Passion Jesu auseinandersetzen. Die Texte und Szenen hatten die jungen Leute selbst entworfen und in einer Rekordzeit von nur zwei Tagen eingeübt. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von der Pfarrgemeinde Hainsacker, welche mit zahlreichen Helfern Bühne, Bestuhlung, Beleuchtung und weitere technische Unterstützung beisteuerte.
Die Passion erleben
„Ohne die Hilfe von oben wäre das hier wohl nicht möglich gewesen“, betonte Anja, die Jonas bei der Vorbereitung assistiert hatte. Für Simon, der die anspruchsvolle Rolle von Jesus übernommen hatte, war die Szene des Abendmahls der bewegendste Moment: „Da habe ich die Herausforderung gespürt, die tiefen Gefühle Jesu von Liebe und Freundschaft sowie Angst und Enttäuschung auszudrücken.“ Clemens war in die Rolle des Pilatus geschlüpft: „Mich beeindruckt, wie der Statthalter eigentlich das Richtige erkannte und wollte, dann aber dem äußeren Druck nachgab. Diese Versuchung erlebe ich auch immer wieder.“ Judas Darsteller Paulus meint: „Das war für mich kein bloßes Theaterstück, sondern ein Gebet. Mir wurde bewusst: Das ist wirklich passiert, das betrifft mich, das ist für mich geschehen.“
Marias Blick
Die Herzen der Zuhörer ließen drei von Sabine eigens für dieses Passionsspiel übersetzte und angepasste Musikstücke schmelzen. Sie wurden nach der Verhaftung („Du für mich …“), im Anschluss an die Geißelung („Wusstest Du Maria…“) und in der Kreuzigungsszene („Ich mache alles neu …“) eingeflochten, um das Geschehen aus der Perspektive der Gottesmutter zu betrachten. Nicht nur der lang anhaltende Applaus am Ende, sondern vor allem die absolute Ruhe im Publikum in denen vom Regisseur immer wieder mutig eingefügten langen Momenten der Stille – man hätte eine Stecknadel fallen hören – zeigten, dass das Passionsspiel nicht nur Augen und Ohren, sondern auch die Herzen der Zuhörer erreicht hat.
Dank an zahlreiche Helfer
„Ich finde es wichtig, dass junge Menschen auf diese Weise mit dem Leiden Jesu auseinandersetzen, das ist noch einmal ganz anders als die Stelle zu lesen oder im Gottesdienst zu hören“, freut sich P. Martin Baranowski LC, der die Jugendlichen auf den Christustagen begleitet. „Die Begegnung der jugendlichen Gäste mit der Pfarrei war sehr fruchtbar. Ich hoffe, dass uns dies einen Schub gibt und dass der Kontakt weiter geht“, wünscht sich Pastoralassistent Florian Weiß, der selbst viele Kinder und Jugendliche zum Passionsspiel eingeladen hatte. Pfarrer Markus Lettner dankt vor dem Abschlusssegen den zahlreichen Engagierten und Helfern und resümiert zufrieden: „Das sind für uns erfüllte und erfüllende Tage.“
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