Wenn das von den Betreuern für das ECYD-Camp Austria gewählte Thema „Jesus Waymaker“ tatsächlich zutreffen sollte, müsste das doch spürbare und sichtbare Folgen haben, oder? „Ja, das hat es auch, ich bin ein Beispiel dafür“, antwortet Martin (19) und beginnt zu erzählen. „Ich hatte ja als Camp-Leiter kaum Erfahrung. Bei der Vorbereitung der Woche war ich unruhig, ich habe mir viele Sorgen um die ganze Organisation gemacht, mich hat alles gestresst. Und wenn mich etwas stresst, werde ich grantig.“ Keine guten Vorzeichen also für ein Camp mit 41 Burschen und 12 Betreuern.
Wenn man auf Jesus vertraut...
Doch dann habe der geistliche Leiter Pater Leonhard Maier LC kurz vor dem Beginn eingestreut, dass man sich nicht immer gut fühlen oder gut drauf sein müsse. Manchmal sei eine größere Herausforderung auch ein geistiger Kampf. Wichtig sei es, auf Gott zu vertrauen, sich in seinen Dienst zu stellen und ihm alles in die Hände zu legen. Jesus hätte von sich gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6) Er helfe und bereite den Weg, der freilich auch anders aussehen könne als geplant. „Das war dann für mich eine große Erkenntnis, obwohl mir das eigentlich nicht fremd gewesen war. Und es war eine Erleichterung fürs Camp!“
… wächst die Gemeinschaft
Im wunderschönen Camp-Ort Seckau, inmitten der Berge der Steiermark – die Benediktinermönche des Stiftes waren überaus herzliche Gastgeber – merkte Martin spätestens nach zwei Tagen, dass das Gottvertrauen Früchte trägt. „Jesus bereitet uns wirklich den Weg, wenn wir ihn darum bitten. Ich habe das an mir und auch an vielen Teilnehmern erlebt. Ab dem Zeitpunkt, wo ich das Camp bewusst in seine Hände gelegt habe, haben sich die Probleme nach und nach aufgelöst. Anfängliche Unsicherheiten und Zweifel sind verflogen. Mehrere Jungs sind im ECYD einen Schritt weitergegangen, viele sind von den Sakramenten Beichte und Eucharistie tief berührt worden, einige bringen sich mehr ein. Die Gemeinschaft ist stark gewachsen. Jesus ist hier überall Waymaker. Das kommt beim ECYD stark zum Ausdruck.“
… steigt das Selbstbewusstsein
Apropos wachsen: „Oft hat man selber Punkte, wo man wachsen und aus seiner eigenen Haut heraus möchte, jedoch fehlt es meist an Mut und Überzeugung“, schildert Betreuer Johannes (21). „Ich durfte bei diesem Camp besonders lernen, dass – wenn man offen dafür und bereit dazu ist – Gott einem spüren lässt, dass er hilft. Ich hatte nämlich lange Zeit mit Lampenfieber zu kämpfen, wenn ich vor vielen Leuten sprechen und mich präsentieren musste. Bei diesem Camp wurde ich mehrmals in Momente hineingeschubst, in denen ich aus diesen Schwächen herauskommen konnte. Nun bin ich wesentlich selbstbewusster und weiß, dass Gott mir dabei hilft!“
… kann beim Camp nichts mehr schiefgehen
Michael (16) hatte in Seckau seine Premiere im Betreuer-Team. „Ich nehme mir mit, dass ich mir zwar alles vornehmen kann, aber letzten Endes Jesus brauche, der mir den Weg zeigt.“ Ohne ihn wäre vieles schwieriger oder zum Scheitern verurteilt. „Ein Beispiel: Als Schüler kann ich viel für eine Schularbeit lernen, wenn ich auch nicht alles zu 100 Prozent verstehe. Da kann mir Jesus helfen, wenn ich ihn darum bitte. Voraussetzung ist, dass ich meines tue, dann gibt Jesus seines dazu.“ So sei es auch bei der neuen Aufgabe, die viel mehr Verantwortung mit sich bringe. „Man soll ja Vorbild sein. Ein erfolgreiches Camp steht und fällt mit den Betreuern.“ Bei NET und ECYD könne nicht viel schiefgehen, meint er, „weil wir Betreuer einen großen gemeinsamen Nenner haben, den Glauben an Jesus Christus, und da hat man mit anderen gleich eine gute Verbindung.“
… findet jeder seinen Weg
Bei den Impulsen und Predigten ging es darum, dass Jesus für jeden einen Weg kenne, authentischen Männern einen Weg zeige, ob das eine Berufung zum Ehemann oder Priestertum sei. Es gehe um den Mut und die Freude, Gottes Plan für das Leben zu entdecken und zu gestalten – und auch darum, dass Männer beten, um Vergebung bitten und Vorbilder im Glauben sein können.
Dass beim Camp alle einen großen Spaß hatten, versteht sich beinahe von selbst. Beim Kartfahren ging es darum, den schnellsten Weg durch die engen Kurven zu steuern. Die Burschen mussten beim Nachtspiel Wege finden, die im Stift gut versteckten Betreuer aufzuspüren bzw. von ihnen nicht überrascht zu werden. Im Kletterpark musste für einige der Weg geebnet werden, um die Angst überwinden und mutig sein zu können. „Hier haben sich die Jungs gegenseitig angefeuert, es ist ein richtiger Teamgeist entstanden“, zollt ihnen Martin Respekt.
… ist die Freude groß
„Das war das erste Camp, bei dem wir es geschafft haben, relativ ausgeschlafen zu sein.“ (Markus)
„Ein richtig cooles Camp war das! Ich habe dort neue Freunde gefunden. Und beim Kartfahren bin ich Zweiter geworden.“ (Sebastian)
„Wir sind von der Stiftsküche voll gut versorgt worden und haben uns viel Zeit erspart, weil wir nicht abwaschen mussten.“ (Michael)
„Ich bin beim Camp Jesus ein paar Schritte nähergekommen und habe mir vorgenommen, am Morgen und Abend regelmäßig zu beten.“ (Markus)
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