Die eigene Beziehung mit Gott zu erneuern, mehr Klarheit zu Glaubensfragen zu bekommen und erlebnisreiche Ferientage mit Gleichaltrigen zu verbringen, das sind die Eckpfeiler der ECYD-Camps für Jugendliche. „Durch die verschiedenen Social-Media-Kanäle bekommen die Teenager die aktuellen kirchenpolitischen Themen mit und haben Fragen zu konkreten Themen“, erzählt P. Raphael Ballestrem LC. „Während der Camps bieten wir ihnen die Möglichkeit, Antworten auf diese Fragen zu bekommen.“
Frauenpriestertum und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare?
Sind Teenager und Jugendliche heute noch auf Glaubensthemen ansprechbar? Viele glauben heute: nein. Das Gegenteil ist jedoch richtig, wenn sie Fragen stellen dürfen, zu den Themen, die sie wirklich beschäftigen. So entsteht auf den Camps des ECYD seit Jahren auch eine eigene Dynamik: Priester, Seelsorger, Gottgeweihte und Laien sprechen mit den Teilnehmern über die Themen, die sie interessieren; antworten auf ihre Fragen; bereiten thematische Impulse und Inputs nach den Interessen und Bedürfnissen der Mädchen und Jungen vor. Außerdem: Gerade aufgrund der intensiven Nutzung der sozialen Netzwerke (vor allem Instagram und TikTok) sind Kinder und Jugendliche heute zu aktuellen und Brennpunkt-Themen sehr zeitnah informiert – oft schneller als viele Erwachsene.
In diesem Sinne wählen die Jungen auch diesmal die Themen der inhaltlichen Einheiten: Ob Frauen in der katholischen Kirche Priester werden könnten oder nicht, und ob homosexuelle Beziehungen nun gesegnet würden, interessierte sie am meisten.
P. Klaus Einsle LC schlug bei der Beantwortung einen weiten Bogen, indem er zuerst das Priestertums an sich beleuchtete: Wie es in allen Kulturen aller Zeiten bereits existierte; wie es seine Brückenfunktion zwischen dem Übernatürlichen und den Menschen ausübte; und wie der einzige und wirkliche Hohepriester Christus ist, weil er Gott und gleichzeitig Mensch und daher die wahre Brücke zwischen Himmel und Erde ist. Vom Priestertum Jesu ausgehend und mit Hilfe des Dokumentes „Ordinatio Sacerdotalis“ von Johannes Paul II. wurde den jungen Männern klar, dass die Frage nach dem Priestertum der Frau vom Lehramt definitiv als nicht möglich entschieden ist.
An den folgenden beiden Abenden ging P. Klaus auf den Inhalt des Dokumentes „Fiducia supplicans“ ein, das kurz vor Weihnachten vom Dikasterium für Glaubenslehre veröffentlicht wurde. Hier geht es um die pastorale Sinngebung von Segnungen und auch um die der Segnung homosexueller Paare. Er versuchte den jungen Leuten nahezubringen, welches Anliegen Papst Franziskus verfolge: über die klare Lehre auch die konkrete Pastoral in den Blick zu nehmen. So bringe das kürzlich erschienen Dokument die Lehre der Einzigartigkeit der Ehe zwischen Mann und Frau deutlich und mehrfach auf den Punkt. Fazit: die Lehre ist und bleibt klar. Die pastorale Freiheit ermöglicht alle Menschen zu segnen, wenn man dabei nicht eine sündhafte Situation oder Handlung segnet.
Skifahren, Gemeinschaft und Einkehrvormittag
Neben den intensiven Abenden machten die Jungs untertags die Pisten unsicher. Unterstützt durch die Betreuer und die Padres vertieften sie ihre Fähigkeiten auf den Skiern, genossen die Gemeinschaft und das Bergpanorama des Zillertals.
Einen Tag verbrachten die Jungs ohne Skifahren, zuerst mit einem Einkehrvormittag, wo sie sich mit weiteren Themen beschäftigten. Anhand der Heilung des Taubstummen (Mk 7,31) erfuhren sie, dass Gott auch in ihrem Leben handelt und stellten sich die Frage, wo sie das eventuell schon erlebt haben, oder wo sie diese Hilfe bräuchten.
P. Raphael gab den Jungs Gründe mit, warum es sich lohne an sich zu arbeiten: „Es gibt Gewohnheiten in unserem Leben, die uns von Gott trennen. Wenn du diese Hindernisse los wirst, stärkt das deine Einheit mit Gott.“ Er hob heraus, dass wir Beziehungsmenschen sind und dass die Arbeit an uns selbst helfe, Beziehungen mit anderen besser und schöner zu erleben. „Euer Beitrag in der Gesellschaft ist nicht egal“, setzte er seinen Impuls fort. „je mehr Du an Dir arbeitest, umso besser kann Dein Beitrag sein.“ Er beendete die Einheit mit den Worten. „Deine Beziehung mit Gott ist die Quelle für alles, was Du tust!“
Am Nachmittag gingen die Jungs eislaufen und trafen beim abendlichen Pizzaessen auf die Mädelsgruppe, die mit Bernadette Ballestrem ebenfalls im Zillertal Skifahren war.
Feedback der Teilnehmer
„Das Skifahren war super, auch wenn ich noch nicht viel Erfahrung hatte. Pater Klaus hat mir auf der Piste viel beigebracht. Die Vorträge waren sehr hilfreich, denn es gibt viele Glaubensthemen, über die wir nur vage Bescheid wissen, aber solide Kenntnisse fehlen uns dann doch. Frauenpriestertum und Segnungen sind zwei solcher Themen. Ich habe die Lehre der Kirche jetzt sehr viel besser verstanden.“ Hendrik (16)
„Die Gemeinschaft in diesen Tagen war einmal mehr richtig stärkend. Gemeinsam auf der Piste zu sein oder abends über verschiedene Themen zu reden und zu spielen, das war für mich sehr bereichernd.“ Emanuel (18)
„Ich empfand das SkiCamp als sehr harmonisch. Alles hatte seinen Platz: die Zeiten für das Gebet und die tägliche hl. Messe, der Austausch und die Gemeinschaft, der Tiefgang beim Nachdenken über die Fragen der Teilnehmer, Erholung und Freizeit in der so schönen Winterlandschaft der Alpen. Diese Harmonie stärkt die Teilnehmer!“ freute sich P. Raphael.
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