Die Gemeinschaft des päpstlichen Kollegs „Maria Mutter der Kirche“ (Pontificio Collegio Internazionale Maria Mater Ecclesiae) feierte vom 19. bis zum 21. November 2011 den zwanzigsten Jahrestag ihrer Gründung. Das Kolleg wird seit 20 Jahren von der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi geleitet.
In einer feierlichen Konzelebration am Papstaltar der Petersbasilika konnten etwa 50 mittlerweile zu Priestern geweihte ehemalige Studenten das Jubiläum begehen. 15 von ihnen waren eigens aus Anlass dieser Feier aus ihren jeweiligen Heimatländern nach Rom gekommen.
Kardinal Giovanni Coppa, emeritierter Nuntius der Tschechischen Republik, stand der Feier vor. Außerdem konzelebrierten als eingeladene Gäste P. Oscar Nader LC, Territorialdirektor der Legionäre Christi in Italien, P. Juan Manuel Dueñas LC, emeritierter Rektor des Kollegs, P. Fernando Domingues MCCJ, Rektor des päpstlichen „Collegio Urbano“, P. José Francisco Méndez García, geistlicher Leiter des päpstlichen mexikanischen Kollegs, und P. Juan Pablo Ledesma LC, Dekan der theologischen Fakultät des päpstlichen Athenäums „Regina Apostolorum“.
Kardinal Coppa stellte in seiner Predigt die Grundzüge der Geschichte und der Spiritualität des Kollegs heraus, und erläuterte, wie segensreich es mit Gottes Hilfe in den letzten zwanzig Jahren wirken konnte. Er erinnerte daran, dass das päpstliche Kolleg „Maria Mater Ecclesiae“ auf Wunsch Johannes Pauls II. ins Leben gerufen wurde, nach Coppa eine prophetische Tat, angesichts der Bedeutung der Ausbildung der Seminaristen für das Leben der Kirche.
Der Kardinal umriss weiterhin die Eckpunkte des geistlichen Lebens der Studenten und Absolventen des Kollegs. An erster Stelle erwähnte er die Liebe zu Maria: „Der große marianische Papst wünschte, dass dieses Kolleg Maria, der Mutter unserer Kirche geweiht würde. Auf diese Weise wollte er an die Studenten des Kollegs die innerliche und leidenschaftliche Verehrung Mariens weitergeben.“ Über die Treue zur Kirche und zum Papst bemerkte er: „Eure Anwesenheit vor der
Kathedra (Bischofsstuhl) des heiligen Petrus offenbart einen weiteren Aspekt der heutigen Feier: Das päpstliche Kolleg ist dem heiligen Apostel Petrus verbunden und hat eine enge Beziehung zum Apostolischen Stuhl […]. In ihm werden Priester aus der ganzen Welt ausgebildet, vereint in der Liebe und im Gehorsam zum Lehramt des Papstes und des Heiligen Stuhls.“ Schließlich, in Bezug auf die Tagesliturgie, sprach er über die Sendung eines jeden Priesters: „Der Priester ist wie Christus, Hirte und Führer der Seelen. Er muss lernen, den Herrn von Herzen zu suchen und dem Nächsten zu helfen, die Botschaft von Christi Reich zu erfahren und auch anzunehmen.“Austausch zwischen ehemaligen und gegenwärtigen Seminaristen
Während der Jubiläumstage ergaben sich auch immer wieder Gelegenheiten des Austauschs von aktuellen Seminaristen mit erfolgreichen Absolventen des Kollegs. Bei einem gemeinsamen Abendessen berichteten einige der anwesenden
Priester, die im Kolleg studiert hatten, von ihren Erfahrungen in der Pastoral und während ihrer Ausbildung. Am Sonntag standen eine gemeinsame Messe im Kolleg und ein Mittagessen auf dem Programm. Und am Montag, dem Tag der Gründung, empfingen 40 Seminaristen die Weihen zum Lektor und Akolyth durch Bischof Celso Morga, Sekretär der Kongregation für den Klerus.Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des päpstlichen Kollegs waren Anlass zu Begegnung und Austausch. Im Laufe der drei Tage kamen knapp 55 ehemalige Seminaristen, mittlerweile zu Priestern geweiht, zu Besuch. Seit der Gründung vor 20 Jahren haben 1021 Priesteramtskandidaten das Kolleg besucht. Sie kommen aus 45 verschiedenen Ländern, bzw. 238 verschiedenen Diözesen aller fünf Kontinente. Zu den Absolventen des internationalen päpstliche Kollegs „Maria Mater Ecclesiae“ gehören 680 Priester und ein Bischof. Die meisten der Priester, die ihre Studien im Kolleg beendeten, sind in der Priesterausbildung ihrer Heimatdiözesen eingesetzt. Derzeit befinden sich im Kolleg 157 Seminaristen aus 19 Ländern und 77 Diözesen.
Die Entwicklung und der Bestand des Kollegs sind auch maßgeblich der Unterstützung zahlreicher Wohltäter aus Deutschland und Österreich und ihrem Gebet zu verdanken! Dafür möchten wir an dieser Stelle allen einmal mehr herzlich danken! Vergelt‘s Gott!